Hat dir einer deiner Newsletter-Abonnenten mitgeteilt, dass sein E-Mail-Programm dein letztes Mailing als Spam abgelegt hat? Oder hast du bemerkt, dass deine Öffnungsrate sehr niedrig ist und vermutest, dass du auf einer sogenannten Blacklist stehst?
Eine gute Öffnungsrate lässt sich nicht von heute auf morgen erreichen, auch wenn es Tools gibt, die uns dabei helfen können, sie zu verbessern. Zu wissen, was wir falsch machen oder auf welchem Niveau wir uns befinden, ist ein guter Anfang, um Maßnahmen zu ergreifen.
Und hier kommt die E-Mail-Reputation ins Spiel:
In der Tat ist einer der wichtigsten Aspekte des E-Mail-Marketings die Reputation deiner E-Mail. Sie ist ein entscheidender Faktor für den E-Mail-Versand. Ein schlechter Ruf oder das Fehlen eines solchen wirkt sich direkt auf die Zustellbarkeit aus und führt dazu, dass deine Mailings nicht in den Posteingang gelangen. Daher ist es wichtig, dass du für eine gute E-Mail-Reputation sorgst. Wie das geht? Das erklären wir dir im Folgenden.
In diesem Artikel werden wir:
- uns ansehen, was E-Mail-Reputation eigentlich genau ist,
- einen Blick darauf werfen, warum deine E-Mail-Reputation niedrig sein könnte und
Hohe E‑Mail-Reputation mit dem Marktführer
Was versteht man unter E‑Mail-Reputation?
Die Reputation ist ein quantitativer Wert, der von E-Mail-Anbietern erfasst wird, um Absender nach IP und/oder Domain zu bewerten. Jeder Anbieter hat einen anderen Algorithmus, um diese Daten zu berechnen, daher gibt es keine Einheitsformel.
Der Ruf deiner E-Mail ist vergleichbar mit der Kreditwürdigkeit bei Banken: Alle Banken sehen sich die gleichen Informationen an, wenn sie dir einen Kredit gewähren, aber sie können unterschiedlich über deine Kreditwürdigkeit entscheiden.
Warum ist eine gute E‑Mail-Reputation wichtig?
Ein guter Reputationswert ist für jeden wichtig, der E-Mails versendet. Für Unternehmen ist er jedoch von besonderer Bedeutung, da sich ein niedriger Wert negativ auf die Kommunikation mit Kunden und potenziellen Kunden auswirken kann.
Denn die E-Mail-Reputation entscheidet im Endeffekt darüber, ob deine E-Mail bei deinen Empfängern ankommt. Sie ist der wichtigste Faktor, wenn es um die Zustellbarkeit geht, und sie wirkt sich je nach E-Mail-Anbieter unterschiedlich aus. Eine Nachricht, die bei Yahoo als Spam eintrifft, kann durchaus im Posteingang von Gmail ankommen.
E-Mail-Anbieter haben unterschiedliche Möglichkeiten, mit E-Mails umzugehen, die sie als unerwünscht betrachten:
- Throttling: Diese Praxis begrenzt die Anzahl der E-Mails, die ein Internet Service Provider (ISP) gleichzeitig akzeptiert, was zu Verzögerungen bei der Zustellung führt.
- Spam: Eine E-Mail als Spam zu kennzeichnen bedeutet, dass sie den Empfänger zwar erreicht, aber direkt im Spam-Ordner landet.
- Blacklisting: Ein E-Mail-Anbieter kann Nachrichten von einer verdächtigen IP zurückweisen.
Wie wird die eigene Absender-Reputation bestimmt?
Die Kenntnis über deine E-Mail-Reputation ist entscheidend für den Erfolg deiner E-Mail-Marketingstrategie. Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Tools gibt, mit denen du das herausfinden kannst.
Obwohl jeder ISP seine eigene Berechnung für die Absender-Reputation hat, können dir bestimmte Tools einen Anhaltspunkt geben. Sie basieren auf einem anonymisierten Datensatz von Millionen von E-Mail-Konten von verschiedenen ISP.
Im Grunde genommen funktionieren alle Tools nach einem ähnlichen Prinzip: Nachdem du deine Sende-IP eingegeben hast, gibt dir das Tool eine Bewertung zurück. Hier ein Überblick über einige Tools:
Senderbase
Senderbase ermöglicht es dir, deine E-Mail-Reputation zu überprüfen, indem es deine IP wie folgt einstuft:
- Gut, wenn es wenig bis keine Aktivitäten gibt, die als Bedrohung angesehen werden können.
- Neutral, was bedeutet, dass deine IP akzeptable Parameter aufweist, aber von einem E-Mail-Anbieter gefiltert oder blockiert werden kann.
- Schlecht, wenn deine IP-Aktivität als Bedrohung angesehen wird und deine Sendungen gefiltert oder blockiert werden.
Barracuda Central
Barracuda Central ist eine Echtzeit-Datenbank mit IP-Adressen, die mit einer bestimmten Punktzahl als schlechte oder gute Reputation eingestuft werden.
SenderScore
SenderScore ist das bekannteste Werkzeug. Mit einem Punktesystem von 0 bis 100, wobei 100 die höchste Reputation und die beste Zustellbarkeit bedeutet, kannst du deinen Ruf sofort erkennen. Die Daten werden aus einem monatlichen Durchschnitt errechnet und anhand dieser Informationen wird ein vergleichender Rang zwischen den IP-Adressen erstellt.
Reputation Authority
Reputation Authority hilft Unternehmen und Behörden, sich vor unerwünschtem E-Mail- und Internetverkehr mit Spam, Malware, Spyware und Phishing zu schützen. Es stuft deinen Ruf von 0-100 ein und gibt dir den Prozentsatz der E-Mails an, die als gut oder schlecht bewertet wurden.
Trusted Source
Trusted Source funktioniert ganz ähnlich wie Senderbase. Das Tool gibt dir Informationen über deine Web- und E-Mail-Reputation sowie über deinen DNS- und E-Mail-Server. Außerdem erhältst du Informationen über deinen Domainverlauf und deine Aktivitäten.
Warum deine E‑Mail-Reputation niedrig sein könnte
Eine schlechte E-Mail-Reputation ist oft ein kumulativer Effekt der Ergebnisse deines E-Mail-Marketings und der Kampagnen, die du an die empfangenden Server sendest. Wie du dir denken kannst, schaden schlechte Ergebnisse mit hohen Bounces, niedrigen Öffnungsraten und vielen Spam-Beschwerden deinem Ruf als Versender.
Einige Gründe, weshalb deine E-Mail-Reputation niedrig sein könnte, sind:
- eine niedrige Qualität deiner Liste
- viele Beschwerden oder Abmeldungen (das passiert, wenn deine E-Mail-Inhalte nicht relevant sind)
- deine E-Mails werden als Spam markiert
- du stehst auf einer Blacklist
Wenn du hingegen solide Inbound-Ergebnisse mit hohen Öffnungs- und Klickraten, niedrigen Bounces und geringen Spam-Beschwerden siehst, wirkt sich das positiv auf deinen Ruf beim Versand aus.
Hier sind einige Punkte, die du beim Erstellen deiner Verteilerliste vermeiden solltest:
Niedrige Qualität deiner Liste
Vergewissere dich, dass alle deine Kontakte sich über ein Formular angemeldet haben und dass sie die Anmeldung selbst bestätigt haben (Double-Opt-In, Zweifach-Bestätigung), denn nur so ist gewährleistet, dass sie dies freiwillig getan haben. Achte zudem darauf, dass dein Formular den Kontakten mitteilt, welche Art von Mitteilungen sie erhalten und wer sie verschickt!
E-Mail-Listen aus dem Internet
Das Importieren von gekauften oder heruntergeladenen Listen aus dem Internet wird ebenfalls nicht empfohlen. Sie sind voll von Spam-Fallen und Bounces, die eine negative Auswirkung auf deine Reputation haben könnten.
Tippfehler in der E-Mail
Wenn sich Kontakte auf einer Messe oder an deiner Ladentheke angemeldet haben, sind viele Adressen oft falsch geschrieben und führen zu einer Menge Bounces. Ziehe in Erwägung, vor dem Import aufzuräumen.
Veraltete Kontakte
Das Gedächtnis ist kurz, besonders bei Menschen, die jeden Tag viele E-Mails erhalten. Wenn du eine Liste hast, an die du seit ein paar Monaten nichts mehr geschickt hast, wird sich kaum jemand auf dieser Liste daran erinnern, dass er sich angemeldet hat. Selbst dann nicht, wenn er sich doppelt angemeldet hat. Bevor du also deine normalen E-Mails versendest, schicke ihnen eine Bestätigungsmail, damit sie sich an dich erinnern. Du solltest deinen Newsletter nur an Kontakte schicken, die auch wirklich daran interessiert sind.
Wie lässt sich die E‑Mail-Reputation verbessern?
Da E-Mail-Anbieter alles prüfen, was mit den versendeten E-Mails und dem Versand an sich zu tun hat, ist es wichtig, dass du dir über die Faktoren im Klaren bist, wie du für eine gute Sender-Reputation sorgen kannst:
Fokussiere dich auf eine hochwertige Kontaktliste
Das Wichtigste ist, dass du die Daten der Menschen respektierst. Verschicke nichts ohne die ausdrückliche Zustimmung der Nutzer und halte dich an die DSGVO. Das Versenden von E-Mails an gekaufte oder fremde Listen schadet deinem Ruf als Absender in einer Weise, die nur schwer wieder rückgängig zu machen ist. Sende deine Kampagnen nur an Listen von Kunden oder Abonnenten, die sich direkt und ausdrücklich für den Erhalt deiner E-Mails entschieden haben. Denke daran, eine Zweifach-Bestätigung von ihnen zu bekommen.
Wenn du allgemeine Kontaktformulare verwendest, stelle sicher, dass es ein Opt-in-Kontrollkästchen gibt, damit diese Personen ihre Zustimmung geben können, in deine Liste aufgenommen zu werden.
Achte auf eine gute Domain- und IP-Reputation
Domainreputation und IP-Reputation sind zwei unterschiedliche Konzepte, die sich aber gegenseitig beeinflussen können. Angenommen, du sendest von einer IP, die einen schlechten Ruf hat: Alle E-Mails, die von diesem Server gesendet werden, laufen aufgrund des schlechten Rufs dieser IP Gefahr, nicht zugestellt zu werden. Wenn du aber von einer anderen IP versendest, die einen guten Ruf hat, steigen die Chancen, dass die E-Mail den Posteingang erreicht.
Versende hochwertigen Content
Denke daran, dass die Maxime für den Versand deiner Marketing-E-Mails darin besteht, deinen Abonnenten einen Mehrwert zu bieten. Wenn das nicht der Fall ist, verlierst du deinen Ruf. Das Netzwerk und die Menschen bestrafen das Versenden sinnloser E-Mails.
Auch das Alter und die Versandhistorie deiner Liste sind wichtig. Wenn du seit Jahren keine Kampagnen mehr verschickt hast oder über einen längeren Zeitraum inaktiv oder abwesend warst, wirst du wahrscheinlich auch deinen Ruf verlieren und deine Zustellbarkeit verringern. Finde eine geeignete Frequenz für die Kommunikation mit deinen Zielgruppen. Beständigkeit ist der Schlüssel zu einem hohen E-Mail-Engagement.
Mit einem CRM kannst du relevante E-Mails automatisieren und mit deinen Kunden besser in Kontakt bleiben. (Quelle: ActiveCampaign)
Stelle sicher, dass deine Kampagne vertrauenswürdig ist
Wenn du dafür sorgst, dass deine Daten kompatibel und zielführend sind, beeinflusst das nicht nur eine bestimmte E-Mail-Kampagne, sondern auch den potenziellen Erfolg all deiner zukünftigen E-Mails. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Kampagnen gut planst und dich um jedes Detail kümmerst, damit du dich mit der Zeit als vertrauenswürdiger E-Mail-Sender positionieren kannst. Achte auf eine relevante Betreffzeile, Absenderadresse und guten Content. So werden dich die Spam-Filter nicht aufhalten.
Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Entscheidung, die in Bezug auf Datenquellen, Listenqualität und Inhalte getroffen wird, sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Ruf des Unternehmens haben kann.
Hohe E‑Mail-Reputation mithilfe von ActiveCampaign
Deine E-Mail-Reputation liegt in deiner Verantwortung. Wenn du auf die oben beschriebenen Aspekte achtest, kannst du dich als vertrauenswürdiger E-Mail-Sender positionieren und für eine gute Reputation sorgen. Das allein reicht jedoch nicht aus, um in jeden Posteingang zu gelangen – dafür musst du immer gute E-Mail-Marketingpraktiken anwenden.
Hier sind zum Abschluss noch einige Tipps, um deinen Ruf in der Welt des E-Mail-Marketings zu verbessern:
- Bereinige und aktualisiere deine E-Mail-Liste ständig. Entferne alte oder falsche E-Mails, die deine Öffnungsrate senken könnten.
- Vermeide verbotene Wörter im E-Mail-Marketing.
- Sei ehrlich und mach deinen Abonnenten keine falschen Versprechungen.
- Verwende attraktive, aber echte Betreffzeilen, die dem entsprechen, was Abonnenten in der E-Mail finden.
- Sende von vertrauenswürdigen Adressen. Wenn es zu deinem Unternehmen passt, kannst du sogar die Adresse einer Person als Absender mit einem Namen verwenden, um deiner Mail einen persönlichen Touch zu verleihen.
- Natürlich solltest du von einer E-Mail mit einer Unternehmensdomain (mit einer guten Reputation) senden. Füge die Kontaktinformationen der Marke oder des Unternehmens am Ende der E-Mail hinzu.
- Denke immer daran, eine sichtbare Abmeldeoption in deine Kampagnen einzubauen. Es ist viel besser, deine Abonnenten gehen zu lassen, als sie zum Bleiben zu zwingen und deine Öffnungsraten zu beeinträchtigen.
- Scheue dich nicht, deine inaktiven Abonnenten regelmäßig zu fragen, was mit ihnen passiert ist und ob sie deine E-Mails noch erhalten wollen.
Bleib mit deinen Kunden in Kontakt, und frag sie nach ihrer Meinung. Idealerweise automatisierst du solche Nachrichten mit einem CRM. (Quelle: ActiveCampaign)